Einparken

Rückwärtsmuffel Einstein ist mittlerweile ein richtiger Fan und Azubi Uno ist stets bemüht...

Das Einparken ist auf der Wunschliste unserer Trick Kurse immer ganz oben und gehört zu den etwas anspruchsvolleren Tricks. Notwendige Voraussetzung ist der Aufbau des Rückwärtsrichten, am besten sogar mit Target. Den gibt es hier zum Nachlesen.

Wie soll nun der fertige Trick aussehen? Der Hund steht frontal vor uns (beliebig weit entfernt), dreht sich auf der Stelle um 180° und läuft dann rückwärts zwischen unsere Beine. Ich habe mich mal an einer kleinen Skizze versucht, die den Weg des Hundes verdeutlichen soll. Am Ende der Beschreibung gibt es aber ein ausführliches Video, das bedeutend aussagekräftiger ist...

Das Einparken wird mit der Endposition des Hundes aufgebaut. Das bedeutet, dass wir uns zu Beginn auf der Lauflinie des Hundes bewegen. Der Hund steht also frontal vor uns und wir treten auf der Lauflinie des Hundes direkt hinter den Hund  und nehmen die blaue Position 1 ein. Das Rückwärts-Target liegt dabei zwischen unseren Beinen. Nun bekommt der Hund das "Zurück"-Kommando und muss nur ein paar Schritte rückwärts gehen, um auf dem Target und zwischen unseren Beinen zu landen.

Dies ist der wichtigste und schwierigste Schritt. Der Hund muss nämlich so lange stehen bleiben, bis wir direkt hinter ihn getreten sind und darf sich nicht nach uns umdrehen. Ich belohne meine Hunde immer extra lange für das Stehen, sodass ich ohne Stress hinter sie treten kann und zumindest Einstein so sehr geduldig wartet. Mit Uno erarbeite ich gerade diesen für ihn besonders schwierigen Schritt. Nun kann das Target abgebaut werden, sodass unsere ausgestellten Beine zum neuen Target umfunktioniert werden.

Klappt dieser Schritt sehr sicher, führe ich das Wortkommando für diesen neuen Trick ein, da der Hund ja bereits in der Endposition ankommt. Ganz wichtig: Das neue Wort benennt also das rückwärtslaufende Einnehmen der Position zwischen unseren Beinen. Eine zusätzliche Handhilfe ist also nicht nötig.

Hat der Hund dies verstanden, arbeite ich mich langsam zur grünen Position 2 vor, indem ich mich leicht schräg stelle. Nun muss sich der Hund beim Rückwärtsgehen ein wenig seitlich ausrichten, um immer noch die erwünschte Position zwischen den Beinen zu erreichen. Hat er den ersten Schritt verstanden, wird er sich bemühen auch weiterhin die gewünschte neue Position einzunehmen.

Und so geht es in Mini-Seitwärts-Schritten weiter, bis wir im 90°-Winkel zum Hund auf der orangenen Position 3 stehen und der Hund auf unser neues Wort hin sicher abbiegt und "einparkt".

Nun geht es immer weiter, bis wir 180° und die rote Position 4 erreicht haben.

Puh, die Hauptarbeit ist nun geschafft! Ihr braucht wirklich unendlich viel Geduld und Ruhe, um eurem Hund diese einzelnen Schritte klar zu machen. Also freut euch über jeden kleinen Teilschritt und bleibt am "Trick", es lohnt sich! Ihr werdet den Groschen beim Tricksen irgendwann tatsächlich fallen hören und auf einmal läuft es.

Jetzt geht es nur noch an die Kür, bei der ihr eine immer höhere Distanz zum Hund aufbaut. Dabei ist es aber ganz wichtig, dass der Hund trotzdem direkt auf der Stelle um 180° dreht und die höhere Distanz rückwärts zurück legt. Bei zu schnellem Aufbau neigen die Hunde dazu, zunächst vorwärts auf ihren Menschen zuzulaufen und sich erst später einzudrehen.

Und weil der Trick wirklich kompliziert zu erklären ist, gibt es hier das Video, das hoffentlich Klarheit schafft:

 

https://www.youtube.com/watch?v=n06Kbm5qUhA&t=36s